Hauser: „Gemeinschaftsschule kann im Wettbewerb schwer bestehen“

Die Esslinger Christdemokraten sehen sich durch die Vorschläge der Verwaltung zu den städtischen Schulen in ihrem Einsatz für eine vielfältige Schullandschaft bestätigt. Die Pläne der Stadt sehen vor, dass es keine neue Gemeinschaftsschule in der Pliensauvorstadt und weniger Eingangsklassen an den bestehenden Esslinger Gemeinschaftsschulen gibt.

Dabei widerspricht die CDU deutlich den Behauptungen, die niedrigeren Übergangszahlen an die Gemeinschaftsschule wären von Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann (CDU) mitverursacht. „Die Gemeinschaftsschule wurde unter den SPD-Kultusministern Warminski-Leitheußer und Stoch überhastet und an den Interessen von Eltern und Schülern vorbei eingeführt. Für die Defizite dieser Schulart kann man aber nicht die heutige Kultusministerin verantwortlich machen“, sagt der CDU-Vorsitzende Tim Hauser. „Wenn immer weniger Eltern ihre Kinder auf eine Gemeinschaftsschule schicken, zeigt das einfach, dass diese Schulart im offenen Wettbewerb langfristig schwer bestehen kann.“ Die Schulart habe ihre Berechtigung, könne die Realschule aber offenbar nicht ersetzen.

Das hänge insbesondere am pädagogischen Konzept der GMS. Denn von einer Benachteiligung dieser Schulform kann aus Sicht Hausers nicht die Rede sein. „Im Gegenteil: Keine Schulart genießt so viele Privilegien wie die Gemeinschaftsschule!“ Der CDU-Vorsitzende verweist auf 20 Förderstunden pro Klassenzug; ein Umfang, der etwa in den Realschulen erst in drei Jahren erreicht werde. Auch werde die Gemeinschaftsschule gegenüber anderen Schulen bevorzugt, wenn sie einen Ganztagsbetrieb beantrage oder Baumaßnahmen bezuschusst haben möchte. Und: Der Klassenteiler betrage nur 28 statt 30 wie bei allen anderen weiterführenden Schulen.

„Im Übrigen wurde den Gemeinschaftsschulen kein einziger Cent gekürzt seit die CDU wieder mitregiert“, betont Hauser. „Wir erreichen in diesem Doppelhaushalt sogar Rekordwerte bei den für diese Schulart aufgewendeten Ausgaben.“ Der Vorwurf, dass die Kultusministerin die Gemeinschaftsschulen benachteilige, sei auch schon allein deshalb absurd, weil diese als Stuttgarter Schulbürgermeisterin selbst Gemeinschaftsschulen eingerichtet habe.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jörn Linganu sieht die Gemeinschaftsschule ebenfalls nicht durch die Politik benachteiligt: „Es ist doch nicht Frau Eisenmann dafür verantwortlich, dass heute jede zweite Gemeinschaftsschule wegen fehlender Anmeldungen nicht mehr genehmigungsfähig wäre. Das ist die Entscheidung der Eltern. Und deren Willen gilt es zu respektieren.“

Deshalb habe sich die Esslinger CDU-Fraktion auch immer für eine vielfältige Schullandschaft stark gemacht, die nicht einseitig auf die Gemeinschaftsschule setzt, so Lingnau: „Die Einrichtung neuer Realschulen gibt uns jetzt Recht!“

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